World of Fine Music

Hintergrundinformationen

Giovanni Battista Bassani – “Salve Regina”
Pfarrkirche St. Peter am Perlach Augsburg

Lokation:
St. Peter am Perlach Augsburg

Giovanni Battista Bassani (1615-1716)
Beginn des “Salve Regina” aus “Motetti a voce sola”

Dieses Video ist emotional ein besonderer Moment für mich:

Es war mir ein Herzenswunsch, in der kleinen Kirche St. Peter am Perlach, in deren Mauern man Jahrhunderte von Gebeten spüren kann, ein Video aufzunehmen.
Die Kirche liegt direkt im Herzen Augsburgs neben dem Rathaus und beherbergt neben der grandiosen Stimmung auch zahlreiche Schätze.
Besonders bekannt ist das Gemälde “Maria Knotenlöserin”, das jährlich hunderttausende Pilger und Marienverehrer in die Kirche zieht, und von dem der Papst eine Kopie in seinem Audienzzimmer hängen hat.

Deswegen habe ich für diesen Ort eines meiner Lieblingsstücke – ein Salve Regina (Gegrüßt seist Du Königin) – des italienischen Komponisten Giovanni Bassano ausgewählt.
Und ich kann mir keinen passenderen Kollegen als den großartigen Richard Resch für diese Musik und dieses Video vorstellen.

Viel Freude beim Hören – und Spüren

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August Kühnel – “Gigue”
Neues Schloss Schleißheim

Lokation:
Schlafgemach Neues Schloss Schleißheim

August Kühnel (1645-1700)
“Gigue”

Als ich in dem Schlafgemacht des bayerischen Kurfürsten Maximilian II. Emanuel mit einem riesigen Prunkbett stand, fragte ich mich: Welche Musik ist wohl hier erklungen? Und hat hier der Kurfürst, der die Gambe so liebte, selbst musiziert?

Für das Video habe ich mich (mit einem gewissen Augenzwinkern) entschlossen ein wildes Stück des Gambenvirtuosen August Kühnel zu spielen. Max Emanuel wollte unbedingt einen Gambenvirtuosen an seinen Hof holen, und konnte den berühmten Kühnel dazu gewinnen für ein Jahr – hoch dotiert – nach München zu kommen.

Nach einem Jahr ging diese Beziehung aber auseinander, da Kühnel sich weigerte seine evangelische Konfession für die katholische abzulegen. Ein Muss für den bayerischen Hof. So musste Max Emanuel seinen geliebten Gambenvirtuosen wieder ziehen lassen.

Neben den spannenden Eigenkompositionen von Kühnel gibt es auch kleine schillernde Arien von Pietro Torri zu entdecken, die er, wie ich glaube, für Kühnel in seiner Münchner Zeit komponierte.

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M.A. Charpentier – “Sans frayeur dans ce bois
Kleiner Goldener Saal Augsburg

Lokation:
Kleiner Goldener Saal Augsburg

Marc-Antoine Charpentier (*ca. 1643-1704) “Sans frayeur dans ce bois” 

“Sans freyeur” – “Ohne Angst”

Ein beschwingtes Schäferstück aus der Feder von Marc-Antoine Charpentier. Ein absoluter Klassiker, den ich mich sehr freue mit der großartigen Marie-Sophie Pollak im kleinen Goldenen Saal Augsburg zu musizieren.

Hier der Liedtext in freier Übersetzung:

Ohne Angst kam ich alleine in diesen Wald.
Dort sah ich ich Tircis, ohne das es mich berührte.
Ah! Gibt es nichts, was ich tun kann?
Ach – bemitleidet dieses junge gefühllose Herz!
Ich suche keine Gefahr –
aber wie gerne würde ich sie wenigstens fürchten.

Der französische Original:

Sans frayeur dans ce bois, seule je suis venue. 
J’y vois Tircis sans être émue.
Ah! N’ai-je rien à ménager?
Qu’un jeune coeur insensible est à plaindre!
Je ne cherche point le danger,
mais du moins, je voudrais le craindre.

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Marin Marais  – “Rondeau le Troilleur
Großer Saal Neues Schloss Schleißheim

Lokation:
Großer Saal Neues Schloss Schleißheim

Marin Marais (1656-1728)
“Rondeau le Troilleur” – Die Weinpresse

 

Die Tore öffnen sich in einen der größten und pompösesten Räume in Bayern. Wir befinden uns im Großen Saal des Neuen Schlosses Schleißheim, den der “Blaue Kurfürst” Max Emanuel für eine eventuelle Kaiserwürde bauen ließ. 

Doch das Schicksal machte Max Emanuel, der nicht nur ein ausgezeichneter Kriegsherr, sondern auch ein begeisterter Förderer der Künste war und selbst die Gambe spielte, einen gehörigen Strich durch die Rechnung und aus der Königswürde wurde nichts. Wie auch aus der Kaiserkrone.
Das sollte sein Sohn Karl Albrecht 1742 nachholen.

Das Stück “Rondeau le Troilleur” des Gambenvirtuosen Marin Marais mimt eine Weinpresse nach, und was kann besser in so einen Raum passen, in dem rauschende Feste gefeiert wurden.

Max Emanuel besuchte in Paris ein Konzert bei Marin Marais, und wer weiß, vielleicht spielte er selbst dieses Stück in diesem Raum – oder ließ es sich von einem Gambenvirtuosen darbieten, um von Glanz und Ruhm – und rauschenden Festen – zu träumen.

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Tobias Hume – “I am falling”
Kleiner Goldener Saal Augsburg

Lokation:
Kleiner Goldener Saal Augsburg

Tobias Hume (1589-1641)
“I am falling”

Die Spiegel auf der Rückseite des kleinen Goldenen Saals in Augsburg strahlen eine intime Stimmung aus. Hier wollte ich ein zweites – diesmal intimes – Stück des Gambenmeisters Tobias Hume aufnehmen.

Mehr Informationen zu diesem exzentrischen Musiker kann man dem Video “A Soldiers Galliard” entnehmen.

Das Stück “I am falling” ist ein Kleinod aus der Sammlung “The First Part of Ayres” von 1605 – Über 400 Jahre alt, und doch so zeitlos.

Jeder von uns kennt es, wenn man mal nach unten fällt, wenn sich die Stimmung verdunkelt und alles trist und grau scheint. So wie es Tobias Hume auch vor 400 Jahren ging – und er erzählt uns davon mit Tönen und Klängen.

Besonders schön finde ich, dass das Stück immer wieder zwischen Hoffnung und Deprimiertheit schwankt, um aber am Schluss mit einem versöhnlichen und hellen Durklang zu enden. Es gibt Hoffnung – alles wird wieder besser werden. Auch wenn man noch nicht weiß wann.

Mein lieber Tobias Hume – Ich glaube, wir kennen alle solche Momente und verstehen Dich!

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Tobias Hume – “A Soldiers Resolution”
Neues Schloss Schleißheim

Lokation:
Säulenhalle Neues Schloss Schleißheim

Tobias Hume (1589-1641)
“A Souldiers Resolution”

 

“A Souldiers Resolution” – Die Belobigung eines Soldaten 

Teile des Stückes:

“Counter March” – Gegenmarsch in einem anderen Rhythmus
“Cettill (Kettle) Drum” – Pauken (Timpani)
“Trumpets” – Trompeten
“Pelmel” – ein kurzer Schusswechsel
“March Away” – Abschiedsmarsch

Tobias Hume – auch Captain Tobias Hume genannt – war ein schillerndes Unikat der Musikgeschichte. Neben seiner Leidenschaft für die Gambe, die er mit neuen amüsanten Spieltechniken bereicherte, diente er in der schwedischen und russischen Armee.
Seine, teils dadaistisch anmutenden Stücke erzählen tolle Geschichten und widmen sich natürlich auch dem soldatischen Leben, auf mitreißend amüsante Art und Weise.

Ach und Hume stritt sich viele Jahre mit dem berühmten John Dowland, welches Instrument sich besser zum Begleiten von Gesang eignet. Die Gambe oder die Laute (Als Gambist darf ich sagen: Es ist natürlich die Gambe).
Vielleicht machen wir dazu auch einmal ein Video.

Viel Freude beim Hören und Erleben von “A Souldiers Resolution”

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Michael Praetorius – “Es ist ein Ros entsprungen”
Weihnachtsgrüße aus dem Wohnzimmer

Lokation:
Im Wohnzimmer

Michael Praetorius (1571-1621)
“Es ist ein Ros entsprungen”

 

Frohe Weihnachten!

2020 wollten wir einen kleinen Weihnachtsgruß in die Wohnzimmer bringen, und ich freue mich sehr, dass Marie-Sophie Pollak sofort bei der Idee dabei war.
Diesmal nicht von einer besonderen Lokation, sondern einfach aus dem eigenen geschmückten Wohnzimmer.

Meinen herzlichen Dank an alle Freunde, Fans und Unterstützer, die dieses Projekt möglich machen!

Ihr
Jakob Rattinger

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